Fahrbahneinengung

Stadt geht auf Nummer sicher: Halbseitige Sperrung der Europabrücke 

 

Die Stadt Gladbeck prüft die Brückenbauwerke in der Stadt sehr gewissenhaft. Nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden hat auch die Stadtverwaltung Gladbecker Brücken, die in einer ähnlichen Zeit und Konstruktionsweise erbaut wurden, einer genaueren Betrachtung unterzogen. Bei der Europabrücke wird in diesem Zuge nun eine weitergehende Prüfung erfolgen: Als sogenannte Spannbetonbrücke mit unter hoher Spannung stehendem Stahl ist sie in verdächtiger Zeitspanne Mitte der 1960er-Jahre mit ähnlichem Material errichtet worden. 

„Wir gehen hier auf Nummer sicher“, sagt Erster Beigeordneter und Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer und fügt an: „Aufgrund widersprüchlicher Aussagen in den Unterlagen können wir nicht zweifelsfrei ausschließen, dass ein ähnlicher Stahl verbaut worden ist. Mit der Sperrung wird aus Sicherheitsgründen die Belastung, insbesondere durch LKW und Busse, bis zur finalen Klärung reduziert.“

Die Verwaltung folgt damit Vorgaben und Empfehlungen der begleitenden Gutachter und Baustatiker. Parallel erfolgt eine umfangreiche Prüfung des gesamten Bauwerkes. Im Zuge der Prüfung werden auch Materialproben unter anderem von den Spannstählen und dem Beton entnommen, um die Güte der Stähle zu überprüfen. Mit den aktuellen Materialkennwerten soll die Brücke nach neuen Richtlinien nachgerechnet und die Standsicherheit bewertet werden.

Während dieser Prüfung wird die Europabrücke deshalb jeweils halbseitig gesperrt. In jeder Fahrtrichtung steht die linke Spur dem Verkehr dann bis auf Weiteres nicht mehr zur Verfügung.

„Im Nachgang der Bauwerksprüfung und der statischen Berechnungen können wir die Aussage zu der aktuellen Standsicherheit der Brücke präzisieren. Dann erfolgt auch die Entscheidung, ob die halbseitige Sperrung zurückgenommen werden kann“, so Ingenieuramtsleiter Frank Restemeyer. 

Bei der Europabrücke handelt es sich um Gladbecks größtes Brückenbauwerk: Mit 286 Metern Länge, 30 Metern Breite und einer Fläche von 8.300 Quadratmetern macht sie fast die Hälfte der städtischen Brückenflächen von insgesamt 18.500 Quadratmetern aus. Zwischen 2010 und 2012 wurde die Europabrücke bereits für rund 5,5 Millionen Euro umfangreich saniert und Instand gesetzt, wobei Verschleißteile erneuert und Betoninstandsetzungen vorgenommen wurden sowie eine externe Vorspannung zur Erhöhung der Standsicherheit eingebaut wurde. 

Bei weiteren Bauwerken ist eine solche Maßnahme vorerst nicht notwendig: Die Brücke an der Buerschen Straße weist zwar eine ähnliche Konstruktion auf, ist aber jünger – und auch die Brücke an der Beethovenstraße ist erst kürzlich neu gebaut worden. „Hier können wir sicher sein, dass ein anderer und hochwertigerer Stahl verbaut wurde. Bei der Beethovenbrücke wurden die Bauteile im Werk quasi unter Laborbedingungen vorgefertigt und dann in Gladbeck eingebaut. Dies ist ein großer Unterschied zur Europabrücke, denn aufgrund der Größe wurden die Betonteile hier vor Ort gespannt,“ erläutert der Ingenieuramtsleiter.  

Weitere Informationen folgen.

 

Häufig gestellte Fragen:

Warum werden die die Steine nicht aus dem Pflanztrog entfernt?

Diese oder ähnliche Fragen werden oft dem Ingenieuramt gestellt.

Dahinter steckt die wohlmeinende Absicht der Europabrücke etwas Gutes zu tun und sie zu entlasten.

Leider ist es nicht so einfach! Durch Ihre Bauart mit den breiten (und damit schweren) Gehwegen braucht die Brücke in der Mitte ein entsprechendes Gegengewicht um im Gleichgewicht zu bleiben.

Würden die Steine entfernt werden, würde es zu zusätzlichen Spannungen im Bauwerk kommen. Das wollen wir vermeiden und deshalb bleiben die Steine liegen.

 

Aktuell:

29.KW 2025:

Zur Zeit wird unter und in der Europabrücke die Bauwerksprüfung fortgesetzt.

Das Team um Prof.Dr. Mertens prüft handnah alle Bereiche der Brücke auf Schäden.

Das erfolgt unter erschwerten Bedingungen in den beengten Hohlkästen und Widerlagerkammern.

Im Anschluss an diese klassische Bauwerksprüfung folgen die Materialanalysen der verwendeten Baustoffe.

 

19.KW 2025 Beginn der Bauwerksprüfung:

Bereits im Mai fand ein erster Teil der Bauwerksprüfung nach DIN 1076 an der Europabrücke statt.

Die WAZ berichtete in ihrem Artikel vom 12.5.2025 ausführlich darüber.

In der Nacht zum 10.5.2025 wurden die Gleise unter der Brücke gesperrt und die Oberleitungen abgeschaltet.

Die Bereiche oberhalb der Gleise wurden gründlich inspiziert.

Festgestellte Schäden werden im Rahmen der gesamten Bauwerksprüfung bewertet.

Die Prüfung wird kontinuierlich fortgesetzt.

 

 

 

 

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