Die beschlossenen Entgelterhöhungen bedeuten für den städtischen Haushalt in den kommenden Jahren eine erhebliche zusätzliche Belastung – trotz bereits eingeplanter Steigerungen in der Finanzplanung. Bürgermeisterin Bettina Weist äußert sich deshalb mit gemischten Gefühlen zur Einigung: „Der Tarifabschluss stellt für unseren ohnehin gebeutelten städtischen Haushalt eine zusätzliche Belastung dar. Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass gute Arbeit auch gut entlohnt werden muss – nur so kann der öffentliche Dienst als Arbeitgeberin im Wettbewerb um Fachkräfte bestehen.“
Ab dem 1. April steigen die Gehälter um drei Prozent, mindestens jedoch um 110 Euro monatlich. Diese Erhöhung gilt für neun Monate und führt im laufenden Haushaltsjahr zu einem finanziellen Gesamtvolumen von rund 1.575.000 Euro. Da die Stadtverwaltung in ihrer Finanzplanung für das Jahr 2025 bereits eine Steigerung um 1,5 Prozent berücksichtigt hatte, reduziert sich der tatsächliche Mehraufwand bei den Personalkosten auf ca. 575.000 Euro. Im Folgejahr 2026 steigt das Entgelt ab dem 1. Mai um weitere 2,8 Prozent. Zusätzlich wird die Jahressonderzahlung in allen Entgeltgruppen angehoben. Insgesamt ergibt sich daraus ein Volumen von rund 3,8 Millionen Euro. Auch hier wurde bereits ein Teil der Kosten im Haushaltsplan einkalkuliert, sodass der zusätzliche Aufwand gegenüber der Planung bei etwa 1,8 Millionen Euro liegt.
Ab dem Jahr 2027 erhalten Beschäftigte im öffentlichen Dienst zudem einen zusätzlichen Urlaubstag. Dieser führt für die Stadt Gladbeck zu keinen direkten Mehrkosten, da kein zusätzliches Personal eingeplant werden muss. Das rechnerische Volumen liegt derzeit bei etwa 274.000 Euro jährlich. „Unklar ist aktuell, in welchem Umfang Beschäftigte von der Möglichkeit Gebrauch machen können, ihre Arbeitszeit freiwillig zu erhöhen. Da eine solche Maßnahme stets an einen tatsächlichen Personalbedarf – etwa durch Vakanzen im Stellenplan oder befristete Aufgaben – gekoppelt ist, lassen sich die möglichen finanziellen Auswirkungen derzeit nicht beziffern“, erläutert Karin Byrszel, Leiterin des Amtes für Personal und Organisation. Die Einführung eines Langzeitkontos und entsprechende Gleitzeitregelungen wurden im vergangenen Jahr im Rahmen einer neuen Dienstvereinbarung festgelegt, so dass die Stadt hier die Empfehlungen bereits umgesetzt hat.