Über 100 Interessierte aus dem größten Bildungsnetzwerk der Stadt beschäftigten sich in der diesjährigen Bildungskonferenz des Gladbecker Bündnis für Familie – Erziehung, Bildung, Zukunft in der Mathias-Jakobs-Stadthalle mit der Bedeutung der Kulturellen Bildung, den Herausforderungen in Gladbeck. Moderiert durch die Zukunftsmanagerin der Stadt Nadine Müller wurde nicht nur wieder ein wichtiges Lernfeld in dieser Stadt ausgeleuchtet, sondern auch gemeinsam neue Ideen für kreative Kulturangebote entwickelt.
„Kulturelle Bildung ist für unsere Stadt von zentraler Bedeutung, um gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern und demokratische Werte zu stärken. Sie schafft Chancengleichheit und ermöglicht allen Kindern und Jugendlichen Zugang zu kulturellen Angeboten“, rahmte Bürgermeisterin Bettina Weist das diesjährige Treffen der vielen Aktiven ein und übergab damit an Viola Kelb von der Arbeitsstelle Kulturelle Bildung NRW. Die Referentin für Kommunale Gesamtkonzepte und Autorin gab zunächst einen Einblick, warum Kultur nicht nur für Kinder und Jugendliche so wichtig ist. Schon in den Höhlen der ersten menschlichen Gemeinschaften wurden Zeichnungen gefunden. Kultur bedeutet Entwicklung und Vorwärtskommen. Die Begegnung mit ihr und das eigene Schaffen unterstützt bei der Orientierung und Entwicklung einer eigenen Identität. Durch ihre Mehrdeutigkeit schafft Kultur die Basis, um mit der Vielfalt des Lebens und den daraus entstehenden Widersprüchen umzugehen. Sie hilft den Horizont zu erweitern und globale Zusammenhänge zu verstehen. In Zeiten des schnellen Wandels ist sie für unsere Kinder und Jugendlichen wichtiger denn je geworden, um zukunftsfähig zu werden und in der modernen Netzgesellschaft teilhaben zu können.
Angeregt durch den wichtigen Fachvortrag beschäftigte man sich intensiv mit den Erkenntnissen und tauschten sich in verschiedenen Arbeitsgruppen lebhaft miteinander über die Teilhabemöglichkeiten der Gladbecker Familien aus. Alle waren sich einig, dass Kulturelle Bildung neben den vielen positiven Effekten nicht nur Spaß macht und verbindet, sondern auch ein wichtiger Türöffner für Lebenschancen ist. Doch es wurde auch deutlich, dass trotz eines hohen Interesses nicht alle Familien den Zugang zu Kultur finden. Die Gründe dafür sind in Gladbeck sicher einerseits in einer hohen Kinderarmut, aber angesichts vieler kostenfreier Angebote auch in der wachsenden Scheu gegenüber verbindlichen Terminen zu suchen.
So wurden in den Kreativräumen der Bildungskonferenz neue Ideen gesucht, um die Qualität zu steigern und neben den Interessierten auch die Nichtbesucher:innen zu gewinnen. Schnell wurde klar, dass eine zentrale Anlaufstelle für Informationen hilfreich wäre, die wie die Integreat-App oder einer Kinderstadtkarte auch in digitaler Form gestaltet sein könnte. Auch gemeinsame Kunstprojekte in den Stadtteilen, mehrsprachige Werkkurse oder mehr kulturelle Abendangebote für die Jugend wurden als Kreativaufträge in die Werkstätten des Gladbecker Bündnis gegeben, in denen die Netzwerkpartner:innen weiterhin regelmäßig arbeiten und konkrete Projekte entwickeln.
Interessierte, die im Gladbecker Bündnis für Familie – Erziehung, Bildung, Zukunft mitwirken möchten, können sich in der Geschäftsstelle melden: 02043/99-2424 oder unter nadine.mueller@stadt-gladbeck.de