Bürgermeisterin Bettina Weist erläutert die Beweggründe der Stadt: „Das Rathaus-Café ist eine der beliebtesten und traditionsreichsten Gastronomieangebote in unserer Stadt. Das Geschäftshaus, in dem sich seit über 100 Jahren eine Gastronomie befindet, ist mit seiner sehr markanten Fassade ein stadtbildprägendes Gebäude am Willy-Brandt-Platz und in unserer Innenstadt. Wir haben die Immobilie gekauft, um sicherzustellen, dass dort auch künftig eine hochwertige Gastronomie betrieben werden kann." Dem Vorschlag der Stadt, die Immobilie anzukaufen, folgte die Politik im Wirtschaftsförderungs- und Bauausschuss in nicht-öffentlicher Sitzung am 30. November 2023 einstimmig. Der Kaufpreis ist wie bei allen Grundstücksgeschäften vertraulich. Angestoßen worden ist der Verkauf des Objekts durch die Entscheidung der Eheleute Schwarte, sich im Herbst 2024 aus Alters- und Gesundheitsgründen aus dem Gastronomiebetrieb zurückzuziehen. Seit 1908 gibt es dort, direkt gegenüber des historischen Rathauses, eine Gastronomie. Die Familie Schwarte betreibt in zwischenzeitlich zweiter Generation das traditionsreiche Café. „Mit der Schließung des Cafés Schwarte beenden wir ein ganz wesentliches Kapitel unseres Lebens. Der Abschied fällt uns entsprechend schwer. Wir freuen uns daher sehr über das Engagement der Stadtverwaltung zur Erhaltung eines anspruchsvollen Gastronomieangebots“, kommentieren die Eheleute Schwarte ihren Rückzug in den Ruhestand. Peter Breßer-Barnebeck, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften, begründet den Ankauf: „Das Rathaus-Café gehört zu unserer Stadt und ist ein ganz wichtiger Bestandteil der gastronomischen Landschaft in Gladbeck. Durch den Ankauf des Geschäftshauses wollen wir die Rahmenbedingungen für den Erhalt einer hochwertigen Gastronomie an diesem prominenten Standort bieten. Unser Ziel ist es, mit einem neuen Pächter oder einer Pächterin ein Café-Restaurant in der Tradition des Rathaus-Cafés Schwarte fortzuführen.“ Das Gebäude ist in Zusammenarbeit mit dem Gewerbemakler Brockhoff an die Stadt Gladbeck veräußert worden. Erste Gespräche mit potenziellen Betreibern werden bereits von der Wirtschaftsförderung und Brockhoff geführt. Gastronomen mit ausgezeichneten Konzepten können noch in die Gespräche einsteigen. „Neben einem Café kann ich mir auch ein Angebot vorstellen, das die Vielfalt der Gladbecker Restaurantlandschaft am Rathausplatz erweitert. Wir sehen gerade im Bereich der gehobenen deutschen Küche durchaus noch einen Bedarf in Gladbeck“, berichtet Julia Winteroth, die bei Brockhoff mit der Vermarktung des Objekts betraut ist, über mögliche zukünftige Nutzungsmodelle.