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Aktuelles Gladbeck

Titel
Gymnasiast:innen erleben NS-Vergangenheit
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Einleitung
Eine sichtlich beeindruckende Führung konfrontierte Schüler:innen der Oberstufe des Riesener-Gymnasiums jetzt auch durch szenische Rückblicke mit den Gräueln der Gladbecker NS-Vergangenheit.
Haupttext

Der Leiter des Stadtarchivs, Christian Schemmert, führte die rund 50 Jugendlichen unter dem Titel „Gladbecker Steine sprechen“ zu heutigen Orten in Gladbeck, die unter der Herrschaft der Nationalsozialisten besondere Bedeutung hatten.

Zum Beispiel an einige Wohnorte einstiger jüdischer Mitbürger, an deren Leben, das oft in Konzentrationslagern endete, im Trottoir eingelassene Stolpersteine erinnern. Oder in das Alte Rathaus, in dem ab 1932 Bernhard Hackenberg Bürgermeister war, der als Mitglied der NSDAP und der SS dem Nationalsozialismus den Weg in Gladbeck bereitete.

Mit Kreisleiter Gustav Bockermann setzte er das 11-Punkte-Programm gegen die jüdische Bevölkerung durch.
Schauspieler Marco Spohr schlüpfte bei szenischen Lesung auch in die Rolle des NS-Schergen. Mit furchteinflößender Stimme und Gestik verlas er im Ratssaal das Programm, das Juden aus dem öffentlichen Leben, etwa dem Schwimmbad, verbannte. Und an den Ortseingängen wurden perfide Hinweisschilder angebracht, die deren „nicht erwünscht sein“ gut sichtbar Besuchern signalisierten.

Weitere beeindruckende Stationen der Führung waren die Polizeiwache am Jovyplatz, oder die Jovy-Villa selbst. Schauspieler Spohr thematisierte die grausame Befragung durch ein Prügelkommando aus SS und SA, sowie Selbstmorde von Inhaftierten. Die Villa des verdienten Bürgermeisters Jovy (Amtszeit 1919 bis 19319), die nach dem Krieg als Verwaltungsbehörde der Alliiertenm genutzt wurde, war auch Erzählort für das empörend milde Urteil gegen Bürgermeister Hackenberg. Er wurde nur als NS-Mitläufern eingestuft, erhielt bis zu seinem Tode die volle Pension.

Beginndatum
17.05.2023


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